John-Boy Dalton (Cabra) sehnt sich nach Wärme und Liebe

#1 von Carola Dierkes , 12.02.2022 23:07

Dalton wurde an einem regnerischen Tag gefunden. Menschen hatten ihn schon
den ganzen Tag gesehen, als er auf den Straßen umherlief. Die Leute informierten
uns auch darüber, aber niemand hatte so viel Mitleid mit ihm, dass sie ihm die
nötige Hilfe anboten. Dalton lief von einem Ort zum anderen.



Zunächst hatten wir ebenfalls kein Glück, ihn zu finden. Eine Frau, die ihren Hund
ausführte, bemerkte dann allerdings, dass sich unter einem Auto etwas bewegte
und sah dort den zitternden Dalton. Sein nasser Körper und auch der kalte Boden
hatten ihn bis auf die Knochen ausgekühlt und er bewegte sich kaum noch.



Seine Retterin rief uns an und wartete auch neben dem Auto auf unsere Kollegen,
um Dalton zu helfen. Dieser ließ sich bereitwillig ergreifen. Er wurde in unser Tierheim
gebracht, wo er erstmal ein schönes, warmes Bad erhielt, das ihm zu einer angenehmen
Körpertemperatur verhalf. Nachdem er trocken war und ausreichend gefressen hatte,
beschloss er, sich in das vorbereitete Bettchen zu legen. Allerdings ist bei Dalton das
Eis noch nicht ganz gebrochen.
Es geht ihm überhaupt nicht gut im Tierheim. Er fühlt sich unsicher und unbeschützt.
Er beginnt sogar teilweise in seiner Verzweiflung an der Zwingertür hochzuklettern.



Er freut sich immer riesig, wenn er bei Menschen sein darf. Dabei fühlt er sich am
wohlsten und zeigt auch schon, was in ihm steckt. Er ist ein sehr sensibler Hund,
der jedes Streicheln, jede Zuneigung genießt.

Er geht auch gut an der Leine und nutzt seine Spaziergänge mit den Freiwilligen aus.
Dann fühlt er sich frei und kann für einen Moment vergessen, dass er sein Leben in
einem Zwinger verbringen muss. Dalton versteht sich prima mit anderen Hunden, so
dass wir uns für ihn gut eine Familie mit vorhandenen Artgenossen vorstellen können.



Informationen aus Spanien:

Rasse: Mischling
Geschlecht: männlich
Alter: geboren ca. 24.6.2020
Grösse: ca. 39 cm Schulterhöhe
Gewicht: 9 kg
Kastriert: Ja
Krankheiten: Keine bekannt
Übernahmegebühr 400,00 € inklusive Transportkosten
( Cabra )



Möchten Sie Dalton bei sich aufnehmen und einen glücklichen Hund aus ihm machen?

Er könnte gechipt, geimpft, entwurmt, kastriert, auf Mittelmeerkrankheiten getestet
und mit EU-Pass so schnell wie möglich nach Deutschland reisen.
Bei Interesse füllen Sie bitte das Anfrageformular aus und vergessen Sie nicht Ihre
Telefonnummer anzugeben, damit wir uns schnellstens bei Ihnen melden können.


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RE: Dalton sehnt sich nach Wärme und Liebe

#2 von Carola Dierkes , 14.02.2022 17:37

Der süße Dalton


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Dalton ist im neuen Zuhause :-)

#3 von Carola Dierkes , 25.02.2022 15:45




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RE: Dalton ist im neuen Zuhause :-)

#4 von Maria , 26.02.2022 11:36

Er macht so richtig große Augen, wie wenn er erstaunt ist, dass es ihm jetzt sooo gut geht!

 
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RE: Dalton ist im neuen Zuhause :-)

#5 von Carola Dierkes , 01.03.2022 17:36










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RE: Dalton ist im neuen Zuhause :-)

#6 von Carola Dierkes , 04.03.2022 18:32


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#7 von Carola Dierkes , 12.03.2022 13:51




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RE: Dalton ist im neuen Zuhause :-)

#8 von Carola Dierkes , 16.03.2022 18:49

Dalton geht es richtig gut in seinem Zuhause


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Dalton hat eine Freundin :-)

#9 von Carola Dierkes , 26.03.2022 19:43



Zu Herzen gehende Worte von Frauchen:

Traurig bin ich durchs Leben geschlichen nachdem mein treuer, alter Gefährte Barnaby im November
verstarb. Ebenso litt unsere junge Hündin Millie die zeitlebens einen Artgenossen an ihrer Seite
genießen konnte, sie zog sich oft zurück oder wirkte ruhelos, ziellos suchend.

Gewissenhaft habe ich mich gefragt: kann ich in meiner Stimmung das Leben eines Hundes bereichern,
wie schwierig wird es mit seiner unbekannten Vorgschichte werden, kann ich liebevoll und konsequent
genug handeln?

Ich wollte, denn Dalton ...der aus dem Regen kam ...hatte es mir angetan, er passte vom Erscheinungsbild
gut zu Millie. Der Vermittlungsablauf bis hin zur Adoption verlief unkompliziert, kompetent, freundlich und
verantwortungsvoll. Danke vor allem an Gila Riel, die den richtigen intuitiven Riecher hatte, das angenehm,
lockere Vorgespräch mit Frau Doris B. und die herzliche,verständnisvolle und engagierte Pflegestelle bei
Frau Britta F. Hier haben wir den kleinen Kerl vor 2,5 Wochen abgeholt.
Gracias an alle Mitarbeiter in Cabra, den Autofahrern etc.

Mittlerweile sind "John-Boy" Dalton und Millie ein aufblühendes Traumpaar, sie tollen, balgen und chillen
miteinander, zeitweise dürfen wir Menschen noch dazu gehören. John-Boy zeigt pralle Lebensfreude,
vorzügliche Konzentrations-fähigkeit gepaart mit rigider Hartnäckigkeit, ist selbstsicher im Umgang mit
Artgenossen und Menschen, schätzt Begegnungen richtig ein und kann nuanciert kommunizieren.
Aus dem scheuen, weinenden Dalton der pieselte wie ein Mädchen hat sich ein strammer John-Boy
entwickelt der sein Hinterbein beim Strullern hoch in die Luft wirft und zeigt, was er zu bieten kann.

Ein ganz feiner Kerl mit viel Schalk im Nacken der sich zu einem entzückenden "Frechkeks" entwickelt.


Der aus dem Regen kam...brachte die Sonne mit.


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RE: Dalton hat eine Freundin :-)

#10 von Carola Dierkes , 12.04.2022 19:55


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RE: Dalton hat eine Freundin :-)

#11 von Carola Dierkes , 28.04.2022 22:21










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John Boy und Cartucho :-)

#12 von Carola Dierkes , 02.01.2023 15:16


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John Boy :-)

#13 von Eina Fets , 04.02.2023 20:37

Heureka! ich bin es: Dalton, der Scheue, der aus dem kalten Regen kam. Im Februar vor einem Jahr habe ich als coole Socke John-Boy (Johnny) mein Zuhause gefunden. G.R. (G.enau R.ichtig) hatte den richtigen Riecher für mein Beuteschema.

Hier bin ich angekommen, willkommen und glücklich. Begeisterung im Fell, Wärme auf dem Rücken, leben ohne Angst und Not, was will ich mehr. Mein Frauchen hört mir zu und lässt mich sein, wie ich bin. Klar, ein paar pädagogische Korrekturen sind erlaubt und auch das Fördern meiner besonderen Fähigkeiten.

An meiner Seite lebt Millie, eine hasenfüßige Spanierin. Aufgrund meiner charmanten, geduldigen Beeinflussung kann sie zu einer mutigen, kessen Biene mutieren, meiner „Roten Zora“. Wir chillen und raufen miteinander, unternehmen lange Spaziergänge und Wanderungen. Für unsereins sind unsere Halter ziemlich fußlahm, da brauchen wir Geduld und es zerrt an den Nerven. Deshalb zotteln wir nicht einfach treu brav hinter her, sondern stöbern und schnüffeln dynamisch in alle Richtungen. Immer mit der Nase voran geht es mit Begeisterung zum Entdeckungsschnuppern.

Das Fressen, die Lager und die Kuscheleinheiten teilen wir gerne. Halleluja…wir haben uns richtig lieb. Solidarisch schwenken wir unser Bettelfähnchen und immer wieder mal, schnappen wir uns verzückt manche Köstlichkeit. Rennen, springen, buddeln und graben, bereiten uns Vergnügen. Erste Sahne sind Besuche auf der Hundewiese, die abenteuerlichen Urlaubsfahrten und Ausflüge. Betatschen und krabbeln lassen wir uns bereitwillig, kuscheln behaglich und schmusen in Endlosschleife. Besonders erquicklich ist das wohlige Bauchpinseln.

Zum Fressen, zum Jagen und zum Apportieren gern, habe ich meine Spielbeutetiere. Bei dieser Leidenschaft entsteht ein ordentlicher Verschleiß: Nähte auf, Watte raus, das geht fix. Her mit dem Neuen! Favoriten sind selbstverständlich die mit Quietscher. Mein Beißwerkzeug bedient die Piepser rhythmisch, je spannender der Thriller im TV, umso gnadenloser knautsche ich meinen Takt prestissimo. Das macht Spaß! Flott erhalte ich die volle Aufmerksamkeit meines Frauchens.

Singen kann ich in allen Tonlagen, besonders beim Telefonklingeln kann ich heulen wie meine Ahnen. Überhaupt neige ich dazu, viel tirilierend zu erzählen und mich mit meinem Gefühlszustand zu outen: mal laut, mal leise. Insgeheim stehe ich auf Rosenstolz: Weil wir Freunde sind (der Tiger Taps Song) Dieser Sound haut mich sensiblen Softie immer aus den Sehnsuchtssocken-Socken und ich muss mitträllern.

Gruselig ist für mich jedes Mäntelchen, fürsorglich gemeint, aber ich gehe keinen Schritt mit dem Behang. Lasse mich doch nicht zum Affen machen, echt spooky. Schließlich stamme ich vom Wolf ab, nicht vom Primaten. Dieses Anziehgehabe boykottiere ich erfolgreich mit stoischem Stehstreik: schon bin befreit von dem Korsett. Herrlich dagegen finde ich nach einem Regenspaziergang abgerubbelt zu werden und tobend den letzten Tropfen aus meinem Fell zu schütteln.

Bevor meine Adoptantin mich abholte, war ich 1 Woche in Obhut bei B.F. Beide haben sich immer wieder über mein Befinden ausgetauscht und B.F. (B.esonders F.link) hat geschickt ans Tierschutz-Herz meines Frauchens appelliert. Schon sind wir eine Pflegestelle geworden.

Zu uns auf die Betreuungsstelle kommt „Zulma“, mit Sehnsucht im Gepäck und voller Panik vor der Zivilisation. All die lauten Geräusche und Reize lassen sie sehr vorsichtig und schreckhaft sein. Diese besondere Schönheit tut mir unendlich leid, sie kennt nicht viel. Galant und mit sturer Ruhe habe ich die ängstliche Diva an meine therapeutischen Pfoten genommen und ihr gezeigt, wie schön die Welt sein kann. Sie geht beschützt an meiner Seite und ich kann ihr den Rücken zu stärken.

Millie unterstützt mich als Co- Trainerin intensiv: eifrig jagt sie hinter Eichhörnchen her. Die wendigen, flinken Geschöpfe gehen ihr, Waidmannsdank, immer durch die Lappen. Jedenfalls zeigt sie enormen Ehrgeiz bei der Jagd und Zulma ist völlig hingerissen. Zwischen Verachtung, Fassungslosigkeit und Faszination changiert ihr Blick. Ein kräftiges „Halali“ auf die erfolglose Hatz. Ein schlaues Mädchen ist sie: wird der Turbo Staubsauger rausgeholt, legt sie sich in den Schrank, wo der Sauger lagert und entspannt: ein guter Tausch, finde ich!

Auch die Menschen haben mit Geduld und liebevoller Konsequenz helfen können. Zulma kann innerlich wachsen, ihre Werte und vor allem ihre Würde entdecken. Als stolze Hündin mit erhobenem Haupt hat sie nach 7 Wochen ein fürsorgliches Für-Immer-Zuhause gefunden und lebt dort als lebensfrohe „Emma“, die immer hübscher wird.

„Renato“ packt sein Köfferchen und zieht bei uns ein. Zunächst erscheint er als blasses, schüchternes und unscheinbares Mauerblümchen. Manchmal hat er einen Blick drauf wie „Lady Di“ in ihrer schlimmsten Zeit. Das ist nur der erste Eindruck, denn Undercover hat er viel mehr drauf. Vor allem mit mir zusammen, ist er blitzschnell schillernd aufgeblüht.

Beim Fliegen-Jagen kann er unbarmherziger und gnadenloser als ich sein, schnappt blitzschnell zu und verschlingt, wohlig schmatzend, die eiweißreiche Beute. Freundlich und ausgelassen zeigt er sich nach kurzer Zeit, fordert übermütig zum Spielen auf und scharwenzelt rotierend mit gesamten Körpereinsatz. Als spannender, liebenswerter und zärtlicher Rüde geht er jetzt mit seinen Menschen durch Dick und Dünn.

Der Hübsche lebt mit einem Kumpel zusammen und hat nach 5.5 Wochen ein liebevolles Zuhause gefunden, wird jetzt „Leo“ genannt. Beide werden modisch chic immer wieder neu eingekleidet. Irgendwann wird er einmal auf dem „Catwalk einer Fashion Show“ im „Street Style“ stolzieren.
Als dritter Gast präsentiert sich der liebenswerte, freundliche, völlig unvoreingenommene „Pancho“. Er reist mit leichtem Gepäck. Als wahre Wundertüte entpuppt sich der kleine Recke. Charmant wickelt der kleine Watzmann alle um seine Pfoten, immer mitten im Geschehen, ein pfiffiges, übermütiges Kerlchen.

Klare Rückendeckung bekommt er von mir, wir haben gemeinsam viel Spaß. Unser Motto lautet: Was machen wir denn jetzt? Bei seinen ausgeprägten Terrier-Allüren habe ich mir sogar noch was abgeguckt: eindringlich aufdringlich sein und selbst als Flegel noch als Strahlemann aufzutreten.

Einen Vorteil mir gegenüber hat der kleine Frechkeks: er besitzt noch seine Potenz und entdeckt diese in vollen Zügen. Wenn ihm langweilig wird, täuscht er wimmernd Harndrang vor und erreicht sein Ziel Raus zu gehen in Windeseile. Wird diesem vorgetäuschten Gelüst nicht auf der Stelle nachgegeben, markiert er frech und dreist ohne jeglichen Wimpernschlag. Diese Unanständigkeit habe ich nicht übernommen, das verbietet mir mein Ehrgefühl. Außerdem hat die ganze Bude extrem nach „Tuba-Erdal-Teppichschaum“ und Desinfektion gerochen, kein wirklicher Genuss. 4 Wochen später hat er ein behutsames Zuhause gefunden und kann sich dort als „Snoopy“ rüpeln.

Mit prall gepacktem Rucksack saust Cartucho an, ein frohsinniger Wonneproppen und klarer Protagonist. Ein richtiger Knaller mit ganz viel Gelassenheit, Konzentration und Schalk im Nacken. Und sein Odeur, er riecht so richtig gut nach „Cabra“, meinem Herkunftsheim. Kurzzeitig werden Streuner-Gefühle in mir wachgerufen, sind aber schnell verflogen. Dieses verführerische „Cabra No.1“, holzig, herb, „simply“, reizt mich olfaktorisch enorm. So schnupper ich liebevoll an ihm: riech mich, nimm mich!

Ein Lebenskünstler und Hallodri ist „Cartucho“: unkompliziert, anhänglich, verspielt, wachsam und immer aufgelegt zu neuen Abenteuern. Der hat, wie ich, den Pfadfindergürtel umgeschnallt: Allzeit bereit! Als wahre Energiebündel erforschen wir Naturburschen mit allen Sinnen Hecken und Gestrüpp. Draußen zu sein ist auch seine große Leidenschaft, aber ebenso gut kann er stundenlang schmusen, kuscheln und einfach nur abhängen.

Bei Dunkelheit hat er manchmal Angst, dann nehme ich ihn an meine Pfoten und führe ihn ganz sicher ins Licht und er kann seine Furcht überwinden. Nach gut 5 Wochen zieht der kleine Held, jetzt „Eddie“ in ein ausgesprochen herzliches Zuhause.

Nun bin ich mit Millie und den zwei Besitzern wieder allein hier im „Pflegeheim“ und ehrlich gesagt, ich äuge schon auf den nächsten Fürsorgekandidaten zum päppeln. Irgendwie macht das sogar Spaß, bei aller Traurigkeit des Abschiednehmens. Schweren Herzens muss ich die tollen Charaktere wieder ziehen lassen. Auf diese Weise habe ich eine Alibifunktion für meine zeitweise melancholischen, ernsthaften und mürrischen Wesenszüge. Aber es ist ja kein tränenreicher Abschied, alle haben Dank der Pfotenhilfe ein Wohlfühlzuhause mit ganz viel Herzenswärme gefunden.
Und eins ist klar, bei allem sozialen Engagement, mein Frauchen dauerhaft zu teilen, kommt absolut nicht in Frage! Niemals!

Gute Nacht Millie, gute Nacht John-Boy! Gute Nacht Pfotenhilfe!


Angefügte Bilder:
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John Boy :-)

#14 von Carola Dierkes , 05.02.2023 13:47

Das ist ja so schön geschrieben
Und ja, die Pflegis gehen zu lassen ist schwer, aber sie haben eine viel bessere Chance von Deutschland aus
Ich bin sehr gespannt auf den nächsten Fürsorgekandidaten...

Auf jeden Fall solltest du immer so schön über die Pflegekumpels hier im Forum berichten - TOLL!!!


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RE: John Boy :-)

#15 von Eina Fets , 12.03.2023 13:13

Vielen Dank Carola für die schöne Rückmeldung, hier ist, wie gewünscht, der nächste Bericht:

Mama Sami reist aus eisiger Kälte als fünfter Schützling an. WOW, ein Moment, an dem ich am liebsten die Zeit und die Luft angehalten hätte: was für eine hübsche Lady. Habe ich sie mir doch im aschgrauen Hobo-Look vorgestellt: verwuschelt, glanzlos, spröde und verwegen. Kein Wunder nach ihrer Vorgeschichte: Sami sucht für ihre 3 Kinder Lümmel, Oliva und Zazu einen leeren Fuchsbau als Schutz aus. Selbstlos und mutterseelenallein versorgt die couragierte Mama ihre Kleinen und schenkt ihnen bedingungslose Liebe und Verlässlichkeit. Einfach fantastisch, sie hat Wertschätzung und Hochachtung verdient.


Sami war vor der Ankunft in Deutschland beim Frisör! Nun tritt sie mit flottem, frischem Kurzhaarschnitt auf, fast lackschwarz, glatt und voller Glanz. Ihr Blick, absolut einladend, intensiv und warm, aber sowas von! Das betörende Klimpern mit ihren langen Wimpern haut mich förmlich aus den Socken. Lizzy erhält meine volle Aufmerksamkeit, und ehrlich, sie könnte mich schwach machen, ich kann nur mühsam widerstehen.

In diesem Zusammenhang habe ich einen wichtigen Appell an alle Laienschnippler, Frisöre und Barbiere:
Aufgepasst!!! die Zeit der Bader ist längst vorbei, bitte seid nicht versehentlich oder aus Unwissenheit heraus barbarisch!
Bitte nehmt bei der Gesichtsschur von uns Hunden unbedingt Rücksicht auf unsere Schnauzhaare (Tasthaare, Vibrissen) und lasst sie intakt.

Diese erscheinen als gröbere, dickere Haare, die Follikel sind durch das Vorhandensein vieler Nervenfasern gekennzeichnet, die sensorische Information an unser Gehirn senden. Es sind unentbehrliche Tastinstrumente die uns bei der Orientierung helfen und in ihrer Funktion stark mit dem visuellen System verbunden sind. Sie unterstützen die Entfernungseinschätzung und können selbst kleinste Veränderungen des Luftstroms wahrnehmen. Sie dienen dazu, uns auch im Dunkeln zurechtzufinden und unterstützen die Einschätzung der Entfernung. Die Schnurrhaare sind wichtige und hilfreiche Wahrnehmungswerkzeuge für uns.
In Deutschland ist das Abtrennen der Vibrissen tierschutzrechtlich untersagt und gilt im Sinne von Paragraph 6 TierSchG als vorübergehende Amputation, welche dem Tier zeitlich begrenzten, aber erheblichen Körperschaden bereitet.

Sami benötigt auch keine Unterstützung mehr, die beste Version ihrer selbst zu werden, das strahlt sie einfach aus: einen diskreten Charme der Bourgeoisie. Freundlich, zurückhaltend und dennoch zärtlich verschmust begegnet sie Hunden und Menschen.

Deshalb nennen wir sie auch liebevoll Lizzy, dezent elegant im Auftreten, völlig unaufdringlich und bescheiden. Geduldig akzeptiert sie ihr Körbchen und beobachtet aufmerksam das Geschehen. Lizzy reiht sich pflegeleicht, anspruchslos, genügsam und zufrieden in den Alltagsablauf ein, als wäre sie schon immer bei uns gewesen.

Der Wunsch zu leben und glücklich zu sein scheint bei Lizzy eingeboren. Gelernt auch im Schatten zu leben, fügt sie sich gelassen und artig in die Rangordnung ein.

Lizzy hat einfach die wunderbare Begabung aus den Optionen, die sie hat, das Beste zu machen. Im Grunde ihres Wesens ist sie ganz schön souverän. Schon bald weicht Millies Skepsis und sie sammelt fürsorglich emsig Trockenfutter für Lizzy und überbringt ihr die kleinen Bröckchen, macht ihr sozusagen ein Mafia-Angebot. Diese delikate Auswahl kann Lizzy gar nicht ablehnen, da sie Nimmersatt ist. Nebenbei bemerkt, sie schätzt die gut bürgerliche Hundeküche. Aber auch meinem Clanangebot mit Präsentieren von diversen Spielzeugen, kann sie ebenfalls nur Folge leisten. „Manipulative Integration“ nennt man das wohl.

Lizzy fordert schon nach kurzer Zeit ganz lässig zum Spielen auf. Sie weiß, was sie will und zeigt es auch. Ist für jeden Unfug zu gewinnen.

Neckt uns fröhlich, auffordernd und tollt verwegen mit uns und den Spielzeugen. Ihre Rute wedelt hochtourig und Lizzy zeigt uns ihr freundliches, fröhliches Lachen. Bei uns sagt man: „un da dät et laache, su wie ne Sunnesching“.

Beredsam kann Lizzy sein, sie fiept leise und unspektakulär, aber es sprudelt nur so aus ihr heraus, aufgekratzt und schnell, als hätte sie für eine großartige Geschichte viel zu wenig Zeit. In diesen spannungsvollen Momenten ist Lizzy meine Crime-Queen.

Nach dem Redeschwall streckt Lizzy uns tiefenentspannt den Bauch entgegen, wälzt sich einige Male behäbig um die eigene Achse. Ausgeglichen und autonom kuschelt sie sich dann grunzend ins Körbchen und seufzt genüsslich. Was für eine Bereicherung ist diese liebenswürdige, charmante Hundefrau.

Gentleman like führe ich Lizzy als Personal Guide gerne zum Spazierengehen im weitläufigen Schlosspark herum. Anständig und gesittet, aber man darf ja mal träumen bei diesem Ambiente. Gemeinsam schwelgen wir in der Vision adelig zu sein: der Bauernlümmel und die Bürgerliche werden zu Earl John-Boy und Countess Lizzy.

Träumen tue ich Spätzünder auch von einer Menage a trois, könnte ich mir gut mit Lizzy und Millie vorstellen, so richtig knuffig als Hahn im Korb. Könnte mich selber in die Haxen beißen und mir schwillt der Kamm: ich hätte einfach fragen können! Aber schon nach gut drei Wochen gibt es liebevolle Menschen für Lizzy und ich gucke dumm aus der Wäsche.

Immerhin hat die Gute ein überzeugend liebevolles Zuhause in NRW (Nicht Richtig Weit) gefunden und es gibt bestimmt ein Wiedersehen. Sie wird jetzt, angemessen für die Lady, in einer Villa leben und von ihren Menschen verwöhnt werden. Beim Abendgang sehe ich einen vollen Mond am Himmel und ich hätte ihn gerne angeheult. Auch die Sterne geben noch einmal alles und funkeln hell und zeigen mir den Weg nach meiner Wohlfühl-Bleibe.
Ein paar Tage nach Frühlingsanfang wird, wenn alles gut geht, unserer sechster Pflegekandidat einreisen. Wieder eine Hündin, sie soll bei uns „Edda“ heißen. Und diesmal werde ich nichts verpassen, ich werde die richtigen Fragen stellen, ich kann nur gewinnen, nicht verlieren.

Eina Fets  
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