Forum Übersicht - Kenzie (La Rambla) ist von der Hölle ins Glück gegangen :-)

Ana unsere Tierheimleiterin von La Rambla macht sich große Sorgen um Kenzie. Der liebe
Hundebub wartet nun schon so lange darauf, endlich eine Familie und ein Zuhause zu
finden. Er wird von Tag zu Tag trauriger und weint verzweifelt, sobald er in seinen Zwinger
zurückmuss. Seit seiner Rettung ist viel Zeit vergangen und Kenzie hat es mehr als verdient,
in ein liebevolles Zuhause umziehen zu dürfen und für immer geliebt und umsorgt zu werden.



Das ist Kenzies Geschichte:

Kenzie wurde mit Hilfe der Guardia Civil aus dem Verschlag einer Rehala befreit.
Eine Rehala ist die Hundemeute eines Jägers, die meist unter sehr schlechten
Bedingungen in Verschlägen, Garagen, Schuppen oder Erdlöchern gehalten
werden. Die Tiere sehen nur selten das Tageslicht, es sei denn sie werden zur
Jagd aus ihrem Gefängnis herausgeholt. Futter und Wasser gibt es nur sporadisch,
medizinische Versorgung niemals. Werden die Hunde dann zur Jagdsaison benötigt,
schaut der Jäger nach, welche Tiere noch am Leben sind, diese müssen dann
die letzten Reste ihrer Kraft dafür einsetzen.




Kenzie hatte großes Glück, er wurde zusammen mit 10 weiteren Jagdhunden aus
dieser Hölle gerettet. Alle befanden sich in einem ganz schrecklichen Zustand
und wurden auf verschiedene Tierheime aufgeteilt, um dort aufgepäppelt und
medizinisch versorgt zu werden. Gegen den Besitzer der Rehala läuft nun ein
Strafverfahren, leider schützt das neue spanische Tierschutzgesetz die
Podencos und Galgos nicht wirklich.



Kenzie kam am 10.04.2020 bei uns im Tierheim an, mit gerade einmal 16Kg bei einer
Größe von 60cm. Nachdem wir alles in unserer Macht Mögliche unternommen
haben, um Kenzie vor dem sicheren Tod zu bewahren, können wir heute sagen,
dass es uns gelungen ist. Der liebe Hundebub hat in den letzten zwei Monaten
knapp 10 Kilo zugenommen und sich zu einer wahren Schönheit entwickelt.
Nun ist er bereit, sein endgültiges Zuhause bei einer verständnisvollen und
liebevollen Familie zu finden.



Kenzie verbrachte sein ganzes bisheriges Leben in einem kleinen Verschlag, den er sich
mit weiteren Jagdhunden teilen musste, mit einem Strick um den Hals, in seinen eigenen
Exkrementen stehend und ohne ausreichendes Futter und Wasser. Unser Tierarzt war
entsetzt, als er Kenzie das erste Mal untersuchte, so einen Fall hatte er in seiner
ganzen Laufbahn bislang noch nie gesehen.



Krank, verletzt, misshandelt, Kenzie trägt heute noch Narben davon mit sich herum,
sowohl seelische wie auch körperliche. Wir können aber feststellen, dass der Kontakt
mit uns Tierheimmitarbeitern bereits jetzt schon dazu beigetragen hat, dass er
Vertrauen zu uns Menschen aufbaut und er Stück für Stück an Selbstsicherheit
gewinnt. Im Tierheim zeigt er sich sehr verspielt mit seinen Artgenossen und genießt
es, dass er frei rennen und toben kann.



Kenzie ist ein ruhiger Hund und teilweise noch recht reserviert. Auch wenn er sich
fremden Menschen gegenüber noch ein wenig zurückhaltend zeigt, öffnet er sich
von Tag zu Tag mehr und wir sind sicher, dass eine eigene Familie ihm helfen würde,
seine Seele und sein Herz zu heilen.

Nicht nur das Kenzie hier beim Zaunbau hilft - er sondiert das Gelände - nein!



Schaut doch mal wie flauschig er geworden ist!



Einfach ein wunderschöner Kerl auf der Suche nach seinem Zuhause für IMMER!!!

Der hat sich ja wahnsinnig rausgemacht! Ich hoffe, dass er bald ein schönes Zuhause findet mit Fürsorge und liebevoller Geduld, denn nach den traumatischen Erfahrungen wird er Zeit brauchen. Also bitte keine Interessenten, die nach 2 Wochen schon das Handtuch werfen. Aber nach den Erfahrungen mit Gaspar kann ich nur sagen, dass es sich unendlich lohnt, diese Geduld aufzubringen!

wow ,so schön flauschig ist er geworden.

Drücke ihm ganz doll die Daumen, dass er ein tolles Zuhause findet .

Kenzie ist reserviert und darf seine neue Familie bald kennenlernen

💘 Super! Alles Gute, Kleiner!

Zitat

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Hallo Michele,

ich bin noch etwas kaputt vom Autofahren, aber ich versuche schon fleissig zu fotografieren. Bloß, wir haben Sauwetter, und in der Wohnung ist es recht eng und verwinkelt, ich bekomme immer nur halbe Hunde auf's Foto...😁



Ok, zum Verlauf: Kenzie war beim Aussteigen gestresst, er halt sich wohl unterwegs nicht erleichtert und hat zuerst einmal 10 Minuten lang einen Baum bewässert. Ich wollte ihm dann ein anderes (Schlupf)Halsband anziehen, weil seines, genauso wie das Geschirr, alles sehr lose saß. Das war aber zuviel für ihn, also haben wir das gelassen, v.a. da er auch nicht versucht hat auszureißen sondern nur auszuweichen. Ins Auto einsteigen hat ganz gut geklappt, er war beim ersten Versuch mißtrauisch und wollte nicht, aber nach zwei Runden ums Auto geführt stieg er doch mit etwas Überredung selbst ein, sicher haben ihm die anderen Hunde Mut gemacht. Auf der Autofahrt war er nervös, aber auch neugierig, hat uns von der Rücksitzbank, wo er angeschnallt war, immer wieder beschnuppert. Hat Dir Michele nicht ein Foto davon geschickt?
Wir mußten 2x kurze Pausen machen, wo er mit den anderen Hunden oder einem von uns im Auto blieb, da hat er sogar kurz gewedelt, wenn wir zurück kamen. Er war dann sogar so neugierig, dass er meine Einkäufe im Auto untersucht hat, er war aus irgendeinem Grund von einer leeren Wassersprühflasche so angetan, dass er sie dreimal ausgebuddelt und aufgeschraubt (!) hat.



Zuhause hat er erst einmal an der Leine den Innenhof untersucht. Auch an der Haustür war er mißtrauisch, mußte ihn an der Leine hereinführen. Meine Katzen ignoriert er oder beschnuppert sie vorsichtig, was sehr gut ist, denn sie haben null Respekt und sind schon bei der ersten Begrüßung unter seinen Beinen durchgelaufen. Ich habe ihm abends noch seine Medikamente gegeben, nicht ganz einfach, da mein Hundefutter ihm nicht so schmeckt. Mit Leckerli ging es aber. Er durfte dann neben meinem Bett schlafen, weil er schon etwas den Podenco-typischen Folgedrang zeigte. Da er trotz langem Fell sehr sauber geblieben ist, war das für mich kein Problem 😅. Ich hatte ihn aber angeleint, damit ich merken würde, falls er nachts raus mußte.

Die Nacht verlief völlig ruhig, bis jetzt ist er 100% stubenrein 😊👍 . Leider hat er, obwohl er mir jetzt in der Wohnung überall nachläuft und auch schon vorsichtig etwas nach Streicheleinheiten sucht, immer noch etwas Angst vor plötzlich Berührungen und zeigt auch mal Zähne, also habe ich noch eine kurze Leine an seinem Geschirr, weil es für ihn viel einfacher ist, wenn ich die Leine aufnehme, um ihn irgendwohin zu führen, als wenn ich nach seinem Kopf oder Halsband greife. Aber wenn man bedenkt, dass es erst sein zweiter Tag hier ist - Respekt!



Bis er richtig ankommt, dauert es sicher noch etwas, im Moment liegt er oft an der Tür und sieht etwas traurig aus, er hofft wohl, dass wir ihn bald wieder "nach Hause" bringen. Ich bin aber sehr optimistisch, dass er sich bald eingewöhnt: er gibt sich solche Mühe, alles richtig zu machen. Einem aus dem Stall entwischten Huhn lief er beispielsweise nach, auf lautes "NEIN!" ließ er aber auch gleich davon ab. Glücklicherweise hat er auch keine Angst, wenn ich mal meine Stimme erhebe, um die anderen Hunde zu bremsen, wenn sie z.B. sein Futter klauen wollen - anscheinend weiß er genau, wer jeweils gemeint ist. Das ist eine große Erleichterung für mich!

Insgesamt kann ich bereits sagen, dass er, wenn man auf seine Berührungsängste Rücksicht nimmt, schon jetzt ein recht unproblematischer Hund ist. Und ein so lieber Kerl! Ich bin so gespannt darauf, was er noch an Charakterzügen zeigen wird, wenn er aus sich heraus kommt, ob er verschmust, verspielt, humorvoll ist, ob er mit den anderen Hunden spielen, Bälle apportieren oder lieber nur gemeinsam faulenzen will, ob er klaut oder Unterschiede zwischen Spielzeug und Inventar macht, und wie er auf alleinbleiben in der Wohnung reagiert.



Ich habe noch ein paar spanische Videos von Kenzie gesehen, wie er am Anfang aussah... Sag den Leuten in La Rambla ganz lieben Dank, dass sie sich so gut um ihn gekümmert haben; und dass ich mich sehr freue, dass sie ihn mir anvertraut haben. Ich werde auch, evt. mit Hilfe von Chantal, versuchen, noch ein paar schönere Bilder zu machen: er ist nicht die ganze Zeit so traurig, wie er auf den Bildern aussieht, aber dann schwieriger zu fotografieren, weil ich darauf achten muß, was passiert; jetzt sende ich erst mal was ich habe.

Ganz lieber Gruß,
Andrea, Kenzie &Co

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