Einen wundervollen guten Abend.
Heute möchte ich mich selbst einmal zu Wort melden.
Mein erstes Weihnachtsfest in meiner Familie habe ich gut überstanden.
Meine Menschenmama hat wohl ein wenig übertrieben und nicht nur den Weihnachtsbaum geschmückt. Aber ich sehe es ihr nach, hat ja auch nicht lange gedauert.
Meine Ankunft hier in der Uckermark liegt nun schon ein halbes Jahr zurück. Und ich fühle mich wohl. Wenn auch die ersten Wochen nicht ganz so einfach waren. Ich musste ja lernen, ohne mein Rudel zurecht zu kommen. Ich habe versucht, die Gassirunden nach meinen eigenen Regeln zu gestalten, was auch für ein paar Tage gut funktioniert hat. Die Runden waren immer schon nach nicht einmal 20 min zu Ende. Ich hab einfach so getan, als wenn ich vor dem Wald und jedem noch so weit entferntem Geräusch Angst habe. Und meine neue Menschenmama ist drauf reingefallen. Ein Besuch in der Hundeschule hat jedoch alles aufgedeckt. Und nur knapp eine Woche nach dem ersten Besuch dort waren die Gassirunden wieder wie gewohnt. Bis zu 1,5h Stunden waren und sind wir pro Runde unterwegs. Anfangs nur an der Leine, ich musste ja erst alles kennenlernen. Geschlafen habe ich in den ersten Nächten bei meiner Menschenmama. Das hat mir aber nicht so gefallen. Viel schöner ist es im Schlafzimmer von meinem Menschenopa. Im eigenen Körbchen oder bei Menschenopa im Bett (er hat nur noch ein Bein, daher ist viel Platz für mich). Und da schlafe ich nun dauerhaft, ob Nickerchen, Mittagsschlaf oder Nachtruhe. Nur wenn Menschenmama zu Hause ist, dann werde ich Menschenopa untreu und bleib in ihrer Nähe, sie hat mich halt in das neue Zuhause geholt und bleibt einfach meine No.1. Wir brauchten alle drei eine gewisse Zeit, um einen für alle funktionierenden Tagesablauf zu entwickeln. Ich musste schon gegen halb 5 Uhr morgens auf die erste Gassirunde, das hat meine Menschenmama nicht auf Dauer durchhalten können. So hat Menschenopa die Chance genutzt als Menschenmama allein in Urlaub gefahren ist und hat die Gassirunden übernommen. Das ist was. Da er mit seinem Elektrorolli echt schnell unterwegs ist, konnte und kann ich mich echt auspowern. Die Morgenrunde macht grundsätzlich Menschenopa und die Abendrunde Menschenmama. Zwischendurch mal toben (apportieren von Dummy, Frisbee oder einem Stöckchen), macht mir da am meisten Spaß. Das machen beide abwechselnd mit mir. Auf den Runden treffen wir auch jede Menge anderer Fellschnauzen, denen ich Anfangs nicht so gut gesonnen war. Wie gesagt, ich musste lernen ohne (m)ein Rudel auf Artgenossen zu treffen. Aber jetzt geht es. Alles nette Zeitgenossen. Mit dem 8 Monate altem „Victor“ tobe ich ab und an auch mal. Sein Frauchen müsste sich nur öfter mal trauen und den Kleinen von der Leine lasse. Aber auch das wird schon werden. Das mit dem kleinen und großen Geschäft hat am längsten gedauert. Anfangs habe ich mich nur im eigenen Garten getraut was zu machen. Es hat schon eine ganze Weile gedauert, bis ich was unterwegs gemacht habe. Anfangs nur so jeden zweiten, dritten Tag und auch nur einmal. Ich glaube, so 3 Monate hat es gedauert, bis alles „Normal“ war. Jetzt läuft es so richtig, morgens und abends und immer groß und klein. So richtig schön wurden die Gassirunden, als meine Menschen sich endlich getraut haben, mich von der Leine zu lassen. Und wie die geguckt haben, wie brav ich bin. Wenn sie das richtige Kommando geben, laufe ich zu ihnen, setzte mich neben sie und warte, bis sich mich wieder auf Pirsch schicken. Und ich komme immer zurück. Ob ein Auto kommt (groß oder klein macht kein Unterschied), ob Fahrrad oder Fußgänger, ich laufe immer zu meinen Menschen, wenn sie mich rufen. Auch presche ich nicht los, wenn ich mal was interessantes sehe. Keine Katze, kein anderer Hund, nichts ist es wert, das meine Menschen mich umsonst rufen. Schließlich möchte ich ja weiterhin auch mal ohne Leine laufen. Menschen mag ich besonders. Egal wer kommt oder wem wir begegnen, egal wie jung oder alt, ob fremd oder Familie, ich mag sie alle. Und sie alle mögen mich. Die beiden Frauen von der Physiotherapie, die eigentlich zu meinem Menschenopa kommen, knapsen 5 min von seiner Therapie ab und kneten mich durch, ist da nicht toll? Und weil ich immer so brav bin, wollten mich entfernte Bekannte von meiner Menschenmama schon entführen, war aber nur so aus Spaß gesagt. Und ich durfte meine Menschenmama auch schon einmal in ihr Büro begleiten. Man ist das immer aufregend. Zum schlafen komme ich da eher weniger, es kommen viele verschiedene Menschen und die muss ich ja alle begrüßen. Immer schön aufpassen, mit wem meine Menschenmama Kontakt hat, man könnte ja sonst was verpassen. Im allgemeinen bin ich sehr neugierig, na sagen wir besser mal aufmerksam. Ich muss eben alles wissen, was so um mich rum passiert und warum und so. Mit dem Fressen hat es von Anfang an gut geklappt. Auch als ich angefangen habe, mir die Ohren zu jucken und auf dem Po zu rutschen, konnte festgestellt werden, das es nicht am Futter liegt, vermutet wurde eine Futtermittelunverträglichkeit. Aber ich habe ja schon in der Pflegestelle viele tolle Sachen bekommen und vertragen. Und meine Menschen haben nichts anderes gemacht. Jetzt steht fest, es sind Milben. Die Zweibeiner haben schon einen Plan aufgestellt und umgesetzt, zusätzlich zu der einen Tablette die ich jeden Tag nehme. Ist aber nicht schlimm, die bekommt mir gut und hat auch auf Dauer keine Nebenwirkungen. Die nächsten Tage werden spannend, Silvester und so. Ich weiß noch nicht, wie ich es überstehen werde. Jedenfalls das Paintballknallen klingt ja ähnlich wie Silvester und das finde ich eher interessant als Angst machend. Na hoffentlich. So ihr Lieben, das soll´s gewesen sein.
Nun noch ein kleiner Nachtrag: Da die Anmeldung im Forum etwas länger gedauert hat, möchte ich noch kurz auf mein erstes Silvester eingehen. Ich habe es überstanden! Mal ein einzelner Knall hat mir nichts ausgemacht. Als es aber um Mitternacht so richtig los ging, war es vorbei mit meiner Gelassenheit. Aber meine Menschenmama hat mit mir geredet und gekuschelt und schon war es halb so schlimm. Und zur ersten Gassirunde im neuen Jahr war ich auch schon wieder ganz die Alte.
In diesem Sinne wünsche ich allen alles Gute für das neue Jahr.