Brenda aus dem Refugio

#1 von Daniela P. , 15.01.2019 19:53

Hallo zusammen,
als neue Unterstützerin der Pfotenhilfe Andalusien im Bereich des Forums möchte ich mich kurz vorstellen. Ich heiße Daniela, und mein Mann und ich haben letztes Jahr eine Podenca aus dem Refugio adoptiert (ehemals „Brenda“, jetzt „Jini“). Für alle, die es interessiert, weil sie ggf. selbst mit dem Gedanken spielen, einen Hund aus dem Tierschutz aufzunehmen, und speziell einen Podenco, möchte ich meine Erfahrungen diesbezüglich weitergeben. Das Wichtigste zuerst: Wir haben es keine Minute bereut! Ich könnte Romane schreiben, aber ich versuche, mich kurz zu fassen.
Für uns war es eine Herzensangelegenheit, dass wir einem Hund eine Chance geben, der vielleicht sonst sein Leben im Tierheim fristet oder - noch schlimmer - in einer Perrera landen würde. Die Rasse „“Podenco“ hat uns im Vorfeld zwar was gesagt, aber im Umfeld gab es bis dato keinen. Ich möchte betonen, dass wir zwar Hundekenner, aber keine Jagdhundekenner sind. Wir haben uns also vorher mit dem Gedanken auseinandergesetzt, ob es für uns in Ordnung wäre, einen Hund zu adoptieren, der ggf. dauerhaft an der Schleppleine gehen muss. Außerdem hatten wir zwar die Videos und Beschreibungen von der Homepage, aber es war doch anzunehmen, dass der Hund sich zuhause nochmal ganz anders entwickelt. Trotzdem wollten wir keinen Hund von einer Pflegestelle, der es schon nach Deutschland geschafft hatte. Für uns war klar: Wir wollen direkt das erste Zuhause für den neuen Hund sein. Jini haben wir ausgesucht (nach schwerer Entscheidung, weil man so viele andere zurücklassen musste), weil sie vom Alter und von der Größe her am besten zu uns passte. Das Video hat uns zudem einen kleinen Einblick gegeben, dass sie eher ein Hund ist, der dem Menschen gefallen möchte und dementsprechend wahrscheinlich leichter zu führen sein würde, auch wenn sie schrecklich verschüchtert und unterwürfig wirkte. Zum Thema Ablauf der Vermittlung (meine Erfahrung) möchte ich gerne mal ein neues Thema aufmachen, das würde sonst zu weit führen. Es ist aber alles sehr positiv und professionell verlaufen (danke Gila).
Die Bilder die ich hochlade, zeigen Jini im Refugio, dann bei Ankunft des Transports und in der ersten Zeit zuhause. Ich finde, man kann deutlich die Veränderungen wahrnehmen. Ich wollte mich ja kurz fassen...:). Also: Es kam ein völlig erstarrter, überforderter Hund hier an, der bei jeder Bewegung zusammengezuckt oder weggerannt ist, Männern gegenüber furchtbar ängstlich war und keine Ahnung hatte, wie man eine Treppe hochgeht oder was ein gemütliches Körbchen ist. Trotzdem war sie immer sanft, freundlich, niemals fordernd, niemals aggressiv, immer neugierig und wohlwollend den Menschen gegenüber. Zuhause war sie von Anfang an höflich (ich kann es nicht anders sagen), angenehm und bemüht, sich anzupassen. Baustellen waren definitiv fremde Menschen, Männer einer bestimmten Statur und Alters, Spaziergänge (Autos sind blöd, andere Hunde auch) und Auto fahren. Ich kann hier jedem empfehlen: Bitte nicht denken: "Der arme misshandelte Hund. " Sondern: Souverän sein, streng sein, wenn es sein muss, den Ton angeben, nicht zu stark auf Ängste eingehen. Und nie laut werden. Viel Liebe geben. Alle Probleme haben wir nach einiger Zeit in den Griff bekommen, manches ging superschnell (Leine, bei Fuss gehen), anderes ist noch immer nicht total selbstverständlich (schnelleres Tempo im Auto) - aber wir kriegen alles zusammen hin. Klar, der Jagdtrieb ist ein Thema: Ableinen ging eine Zeitlang super, im Moment überhaupt nicht. Also arbeiten wir mit einer 30 m Schlepp. Ist zwar etwas fummelig, aber sie kann auf ihr Tempo kommen, SPuren verfolgen und mit anderen Hunden toben und rennen, und bleibt doch immer in meiner Nähe. Damit bin ich zufrieden, und sie auch. Ich habe noch nie einen Hund gehabt, der so gerne schmust! Wenn sie ihr kleines Gesicht an mich schmiegt, könnte ich dahinschmelzen...:). Auch mein Mann ist ganz verliebt. Zu ihm hat sie jetzt ebenfalls Vertrauen gefasst. Alles in allem kann ich sagen, dass ich diese Rasse supertoll finde und mich jederzeit wieder für einen Podenco entscheiden würde.
Ich freue mich zu hören, wie es euch ergangen ist! Wenn ihr Fragen habt, meldet euch gerne.
Eure Daniela

Angefügte Bilder:
Ankunft ?bergabe.jpg   Ankunft.jpg   Brenda Refugio Anzeige.png   Brenda Refugio August 17.png   IMG_5265.jpg   Liebe.JPG   Transport.jpg  
 
Daniela P.
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RE: Brenda aus dem Refugio

#2 von Petra Müller Greven , 15.01.2019 21:54

Liebe Daniela, die Bilder sind toll. Besonders das auf dem Kratzbaum ist umwerfend.

Wir haben auch Hunde aus dem Tierschutz. Daher kann ich viele Erfahrungen nur bestätigen. Lady stammt aus dem Tierheim Essen, nach Beissvorfall in Obhut genommen. Dobby aus Spanien.
Lady hatte am Anfang auch Angst vor Männern, besonders wenn sie nach Alkohol rochen. Wir wissen, dass sie geschlagen und misshandelt wurde. Das hat eine Menge Spuren hinterlassen. Im Dunklen reagierte sie anfangs panisch. Aber das wird mit entsprechender Geduld dann immer besser. Dobby ist ein anderes Kaliber, das liegt aber eher an rassetypischen Besonderheiten.
Aber auch hier gilt: Aufgeben ist keine Alternative.
Ich denke auch, dass man sich bei einer Auslandsadoption immer vor Augen halten sollte, dass die Hunde ggf viel schlimmes erlebt haben. Man braucht Geduld, kann sie nicht beim ersten Pinkler oder Fehlverhalten abschieben. Es geht den Tieren wie uns Menschen, Lebenserfahrung prägt, Korrekturen und neue Erfahrungen brauchen Zeit, bis sie verinnerlicht werden.
Konsequenz finde ich auch wichtig. Diese Erfahrung kann ich bestätigen. Die gibt Sicherheit.

Mich würden andere Erfahrungen auch sehr interessieren. Vielleicht schließt sich jemand an...

Lg Petra

 
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RE: Brenda aus dem Refugio

#3 von Daniela P. , 22.01.2019 07:47

Nun ist es auch bei uns richtig kalt. Ich habe den Eindruck, es macht Jini gar nichts aus - im Gegenteil, so kann man noch viel besser Spuren verfolgen .

Angefügte Bilder:
Freiheit.jpg   Winterspiele.jpg   wohlverdiente Entspannung.jpg  
 
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RE: Brenda aus dem Refugio

#4 von Carola Dierkes , 23.01.2019 12:05

Süße Jini
Und ja, das kenne ich auch. Im Winter riecht alles noch besser als im Sommer


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RE: Brenda aus dem Refugio

#5 von Daniela P. , 10.04.2019 11:30

Heute möchte ich mal wieder was über meine Maus Jini schreiben. In der letzten Zeit hab ich immer nur über Meri gepostet...das schreit nach einem Update. Mittlerweile ist sie etwa 7 Monate da, und nicht mehr wegzudenken. Sie ist in allen Belangen mittlerweile mega-souverän geworden und zeigt unserer unsicheren Meri die Welt. Wenn es in der Anfangszeit irgendwelche Probleme oder Ängste bei Meri gab, kam Jini immer ganz leise angetapst, hat sich still neben Meri gesetzt und ihr vermittelt "was regst du dich so auf, guck doch mal, ich finde es hier klasse!". Das hat mir die Anfangszeit sehr erleichtert. Anleinen, rausgehen, füttern etc. klappte nur so schnell und gut, weil Jini der Therapiehund an meiner Seite war. Wenn ich daran denke, wie ängstlich und traumatisiert sie selber in der Anfangsphase war - ich hätte mir nie vorstellen können, dass sie sich so toll entwickelt. Sie ist meine Perle und steht mir hoffentlich auch in der Zukunft mit ihrem wunderbaren Charakter als "Pflegeschwester" zur Seite.

Angefügte Bilder:
IMG_5770.JPG  
 
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RE: Brenda aus dem Refugio

#6 von Petra Müller Greven , 10.04.2019 15:57

Wahnsinn, das ist ja eine tolle Entwicklung
Die souveräne Rudelchefin

Was es nicht alles so gibt

 
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RE: Brenda aus dem Refugio

#7 von Carola Dierkes , 13.04.2019 18:16

Das freut mich sehr
.....und das Bild ist klasse!



Diese entspannte Haltung (Pfötchen übereinander )


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RE: Brenda aus dem Refugio

#8 von Daniela P. , 13.04.2019 19:07

Sie ist einfach die Coolste...das Bild drückt komplett ihre Haltung aus . Love it!

 
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RE: Brenda aus dem Refugio

#9 von Petra Müller Greven , 13.04.2019 19:11

Jaaaaaaaa.........

Coole Socke, das sieht man

 
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RE: Brenda aus dem Refugio

#10 von Daniela P. , 01.09.2019 21:30

Hallo zusammen. Jini hat bald Jahrestag, da wollte ich mal wieder ein Update schreiben. Wir sind ein eingespieltes Team und lieben uns heiß und innig. Was mir von dieser kleinen zehn-Kilo-Schnucke an Liebe und Freude geschenkt wird, ist unbezahlbar. Auch wenn sie immer noch an der Ultralangen schleppleine geht, damit ihr nichts passiert, erleben wir so viel Tolles zusammen. Die ganze Familie, Nachbarschaft und Hundekumpel sind von ihr begeistert, und ich natürlich am meisten. Habe noch nie so einen unkomplizierten und anpassungsfähigen Hund gehabt und freue mich schon auf viele weitere Jahre mit ihr.

 
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RE: Brenda aus dem Refugio

#11 von Petra Müller Greven , 02.09.2019 03:58

Herzlichen Glückwunsch zum Jahrestag




Jini auf dem Kratzbaum, das beste Bild ever.

Du hast schon eine ganz besondere Maus

Lg Petra

 
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